Baar
Auditorium der Partners Group AG
SONNTAG, 6. JULI 2025, 17.00 UHR

«Trouvaillen»
ENSEMBLE CHAMÄLEON

Tobias Steymans, Violine

Geboren in Deutschland. Abitur. Ausbildung in Köln (Igor Ozim und Zakhar Bron) und Boston USA (Joseph Silverstein). Solis- tische Konzerttätigkeit. Konzertmeister des Orchesters der Oper Zürich. Seit 2009 1. Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München.

Sari Erni-Ammann, Violine

Geboren in Zug. Matura. Studien in Biel, London (Guildhall School of Music and Drama) und Bern (Hochschule für Musik, Konzertdiplom mit Auszeichnung bei Professor Detlef Hahn). Stimmführerin der Zuger Sinfonietta, Mitglied der Camerata Schweiz und im Argovia Philharmonic. Lehrtätigkeit an der Musikschule der Stadt Zug.

Maria Clément, Viola

Studien in St. Petersburg und an der Hochschule der Künste in Zürich. Seit 2013 festes Mitglied des Orchesters der Oper Zürich (Philharmonia Zürich). Gast beim Luzerner Sinfonieorchester und beim Sinfonieorchester St. Gallen. Leidenschaftliche Kammermusikerin.

Joël Marosi, Violoncello

Geboren 1973 in Zürich. Studien in Basel (Heinrich Schiff), Köln (Claus Kanngiesser) und Helsinki (Arto Noras). 1996 Konzert- und Solistendiplom mit Auszeichnung. Seit 2005 erster Solocellist im Orchestre de Chambre de Lausanne. Gründungsmitglied der 4Cellists. Seit 2023 Professor an der Musikhochschule Luzern.

Tomás Gallart, Horn

Geboren in Spanien. Ausbildung in Valencia, Wien und Köln. Erstpreisträger 1995 beim renommierten Internationalen Hornwettbewerb «Città di Porcia» in Italien. 2. Preis 1996 beim Internationalen Hornwettbewerb in Markneukirchen (Deutschland). Seit 1997 ist Tomás Gallart 1. Hornist im Orchester der Oper Zürich.

Stojan Krkuleski, Klarinette

Geboren 1986 in Belgrad. Ausbildung an der Fakultät für Musikalische Künste in Belgrad bei Ante Grgin und an der Hochschule für Musik in Basel bei François Benda. 2. Preis und Publikumspreis am Internationalen Musikwettbewerb 2012 der ARD. Seit 2014 Soloklarinettist des Luzerner Sinfonieorchesters.

Madeleine Nussbaumer, Klavier

Geboren in Zug. Matura. Solistendiplom mit Auszeichnung bei Hubert Harry am Konservatorium Luzern. Begeisterte Kammermusikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und des Festivals Sommerklänge (künstlerische Leitung). Lehrtätigkeit. Anerkennungspreis 2021 des Kantons Zug.

Programm

Sergej Prokofieff (1891–1953)

Ouvertüre über hebräischeThemen für Klarinette, Streichquartett und Klavier op. 34 (1919)
 

Ralph Vaughan Williams (1872–1958)

Quintett D-Dur für Klarinette, Horn, Violine, Violoncello und Klavier (1898)


Ernst von Dohnányi (1877–1960)

Sextett C-Dur op. 37 für Klarinette, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Klavier (1935)

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Bironico
 

Ticketreservation

Anfahrt

Adresse: Unternehmer-Park 3, 6340 Baar.


ÖV: S 1 ab Zug oder Baar bis Haltestelle Baar Lindenpark, ab dort ca. 300 Meter zu Fuss;
Bus 603 Schönegg–Zug–Baar bis Haltestelle Kistenfabrik oder Stadtgrenze, ab dort ca. 300 Meter zu Fuss zur Unterführung Bahnhaltestelle Lindenpark.


Parkplätze vorhanden (am Konzerttag bitte Hinweise vor Ort und den Plan weiter unten beachten).

Ensemble Chamäleon

1990 hat die Zuger Pianistin Madeleine Nussbaumer das Ensemble Chamäleon ins Leben gerufen. Die Grundidee: ein Klaviertrio, das aber je nach Programm weitere Musikerinnen und Musiker und ihre Klangfarben mit einbezieht. Zur Stammbesetzung gehört seit über zwanzig Jahren der Geiger Tobias Steymans, seines Zeichens Konzertmeister im weltberühmten Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München. Dieses Jahr kommen neben den Streichern Sari Erni-Ammann, Maria Clément und Joël Marosi auch zwei Bläser der Spitzenklasse zum Zug: der Hornist Tomás Gallart und der Klarinettist Stojan Krkuleski. Das Ziel des Ensembles: dem Publikum den ganzen Reichtum der mit Klavier besetzten Kammermusik von der Klassik bis zu zeitgenössischen Kompositionen näher zu bringen. 2021 wurde die Gründerin des Chamäleon für ihr breit gefächertes kammermusikalisches Wirken mit dem Anerkennungspreis des Kantons Zug geehrt.

Trouvaillen

In der ursprünglichen Besetzung für Klarinette, Streichquartett und Klavier ist Prokofieffs Ouvertüre über hebräische Themen 1919 im Exil in den USA entstanden. Laut seinen eigenen Aufzeichnungen kam im Herbst 1919 ein jüdisches Ensemble zu ihm, alles ehemalige Kommilitonen vom Petersburger Konservatorium. «'Schreiben Sie uns eine Ouvertüre für ein Sextett', baten sie und gaben mir ein Heft mit hebräischen Themen. Als ich eines Abends darin blätterte, suchte ich einige angenehm klingende Melodien aus, begann am Klavier zu improvisieren und bemerkte plötzlich, dass sich ohne mein Zutun ganze Stücke zusammenfügten.» Das Werk nimmt recht eigentlich den Zauber heutiger Klezmer-Musik vorweg.

Die Anfänge des Schaffens von Ralph Vaughan Williams, einem der bedeutendsten englischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, waren geradezu durchdrungen vom unerbittlichen Bemühen, seine ganz persönliche, unverwechselbare Musiksprache zu entdecken und auszuformen. Dieser überkritischen Haltung sind zwischen 1895, dem Jahr, als er seine Studien am Royal College of Music in London abschloss, und 1908, dem Jahr, als er nach Paris ging, um sich von Maurice Ravel unterrichten zu lassen, eine ganze Reihe von Kompositionen zum Opfer gefallen. Auch das Quintett in D-Dur für Klarinette, Horn, Violine, Violoncello und Klavier, geschaffen 1898, uraufgeführt 1901 und noch 1903 vom Komponisten selbst als eines seiner wichtigsten bisherigen Werke bezeichnet, verschwand in der Versenkung, blieb aber als Manuskript erhalten und kam aus dem Nachlass in die British Library, allerdings versehen mit einem Aufführungsverbot, das erst in den 1990er Jahren gelockert wurde. Das Werk ist eine Entdeckung, die Musik wie anglisierter Brahms mit einer Prise Humor.

Ernst von Dohnányi, der Grossvater des Dirigenten Christoph von Dohnányi, war nicht nur einer der genialsten Pianisten des 20. Jahrhunderts und ein für das moderne ungarische Musikleben unverzichtbares Organisationsgenie. Er war auch und vor allem ein Komponist in der Nachfolge von Johannes Brahms. Dank seinem Budapester Kompositionsprofessor Hans Koessler kam Dohnányi 1895 in persönlichen Kontakt mit Brahms und erhielt dadurch entscheidende Anregungen, die sein Form- und Stilverständnis lebenslang prägen sollten. 1935 ist das Sextett für Klarinette, Horn und Klavierquartett entstanden – ein grandioser Wurf, der trotz des ungebrochenen Bekenntnisses zur Formenwelt der Spätromantik das weite Stilpanorama der 1930er Jahre spiegelt. Im ersten Satz scheint die Sinfonik Gustav Mahlers nachzuwirken, während das Adagio den romantischen Topos des Marsches variiert. Das Scherzo erinnert in seiner klassizistisch feinsinnigen Manier an Mendelssohn, und das Finale wartet mit überraschend deutlichen Jazz-Anklängen auf, etwa mit der Eröffnung in einer Art Ragtime für Klarinette und Klavier.

Zum Konzertort

Was 1996 unter dem Firmennamen «Asset Management Partners Zug» in einem 20-Quadratmeter-Büro seinen Anfang nahm, ist heute als Partners Group AG eine global tätige, seit 2006 börsenkotierte Vermögensverwalterin, die auf Kapitalbeteiligungen an nicht börsenkotierten Unternehmen spezialisiert ist und rund 1900 Mitarbeitende zählt. 2021–2024 ist im Baarer Unterfeld das neue, spektakuläre Firmenhauptquartier entstanden (Architektur und Generalplanung: Axess Architekten Zug). Zwei grosse Gebäude, die «Entry Factory» und die «Big Factory», erinnern an Fabriken aus früheren Zeiten. Das Baumaterial – Sichtbacksteine aus rötlich-lebendigem Klinker – und ein Pseudofabrikschlot verstärken diesen Effekt. Während die Fabrikbauten die Vergangenheit zitieren, setzt das siebengeschossige «Green Building» einen markanten, in die Zukunft weisenden Gegenakzent: langgezogen, elliptisch, mit variierend geschweiften, terrassierten Schichten und reich begrünt. Im «Green Building» befindet sich auch das grosszügige, für ein Sommerklänge-Konzert bestens geeignete Auditorium.

Einführung zum Konzertort

Axess Architekten Zug

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